59. Geocaching und die Serra de Monchique, Portugal


Nachdem wir in Portimao beim Cube Händler die Schaltung von Franzis Rad haben einstellen lassen, geht es noch kurz ins Einkaufszentrum. Ich habe wieder eine freie Lücke in der Garage und die wird direkt mit Hundefutter ausgefüllt. Dann rüber ins andere Zentrum - man kennt sich ja schon aus hier - um die SIM-Karte aufzuladen. Ja, ich genieße zur Zeit den Luxus von unbegrenztem Internet. Höre jeden Morgen einen Podcast, entspanne bei neuen Meditationen, schaue bei YouTube Dokus und schlafe mit einem Hörbuch ein. Wie daheim :)

Anschließend geht es wieder etwas ins Landesinnere nach Figueira auf einen Stellplatz, da meine neuen Aufbaubatterien 24 Stunden an die Steckdose sollen. Es ist ein schöner, kleiner, privater Stellplatz am Rande des Dorfes und wir stehen nur mit 5 deutschen und einem französischen Wohnmobil da. So mag ich es! Nein, nicht die überwiegende Zahl der Deutschen, sondern die wunderbar überschaubare Anzahl der Mitcamper.

Und die Mandelblüte beginnt gerade.



Am nächsten Tag geht es mit dem Rad zu einer in der Nähe liegenden römischen Ausgrabung, welche eine große Enttäuschung sind. Einige Reihen Steine und es erinnert mich etwas an meinen jetzigen Stellplatz ;) 


Auf dem Rückweg entdecke ich noch dieses Riesenschwein.


Die kurze Radtour verlangt nach mehr und so mache ich mich auf eine große Runde in ein hügeliges Waldgebiet, um nebenbei noch ein paar "Döschen" zu finden. Eins meiner Hobbies ist Geocaching und gerade in der Fremde findet man durch die Dosen wunderschöne Ecken. Es sind nur ein paar Kilometer und schon bin ich mit meinem Rad und der Natur alleine.


 Kein Haus in Sicht, kein Mensch unterwegs, aber in der feuchten Erde vom Weg entdecke ich große - nein sehr große Pfotenabdrücke eines Hundes. Das muss ein riesiges Tier sein und ich bekomme so alleine doch etwas Muffe. Bis ins Dorf zurück sehe ich diese Abdrücke, aber zum Glück keinen passenden Hund dazu. Drei Stunden bin ich unterwegs und fahre zig Hügel hoch und wieder runter, erlebe wieder fantastische Ausblicke über die Algarve, finde eine paar Caches und bin glücklich und zufrieden wie schon lange nicht mehr.


Was sich manche aufs Grundstück bauen...




Tags drauf geht es in die Serra de Monchique. Ein bis zu 902 m hohes Gebirge in der westlichen Algarve. Brrrrr es ist bitterkalt hier oben, aber dafür nicht eine Wolke am Himmel. Ich kann über das ganze hügelige Hinterland bis zum Atlantik schauen und erkenne sogar Portimao am Meer. Was für ein gewaltiger Ausblick - so wunderschön, einfach majestätisch.


In der Nacht friert es. Um 20 Uhr sind es schon minus 3 Grad. Ich werde morgens kurz vor Sonnenaufgang wach, springe aus dem Bett, schlüpfe in warme Klamotten und die dicke Winterjacke, schnappe mein Handy und ab raus in die Kälte. Ich renne in die eine Richtung, dann in die andere Richtung. Egal wo ich stehe, es ist immer eine Bergspitze vor dem Sonnenaufgang.


 Meine Hände sind eiskalt, ich gebe auf und flüchte in den warmen Bus. Das Plateau hier oben ist echt nicht schön, da unzählige Antennenmasten die ganze Landschaft verunstalten. 





Nach dem Frühstück fahre ich etwas weiter runter zu einer Parkmöglichkeit, um von dort eine Wanderung zu dem Cascata do Barbelote (Wasserfall) zu starten. 


Es geht durch ein verlassenes Dorf in dem nur noch Kühe und Ziegen wohnen. Weiter durch einen Eukalyptuswald und dann auf allen Vieren runter zum Wasserfall. Gewaltig ist er nicht gerade, aber sehr schön anzusehen.


Jetzt heißt es wieder die ganze Strecke zurück und zwar bergauf. Total verschwitzt und müde komme ich an meinem Parkplatz an und stelle mit Entsetzen fest, dass ich unterwegs beide Hundeleinen verloren habe. Also das Fahrrad runterholen, Helm auf und die Strecke nochmal abfahren. 

Yeahhhh, da liegen sie wo dieses Bild entstand.



Herrlich, wenn man beim E-Bike die Stufe berghoch einfach höher schalten kann und somit bin ich doch schneller wieder beim Bus als erwartet.

Marley hat mal wieder das einzige, übel riechende Sumpfloch gefunden :(



Anschließend geht es nach Alferce zum Übernachten. Der Ort und alles gefällt mir gar nicht. Also nix wie weg hier. Ich lande bei Walter, ein deutscher Metzer, der in Portugal lebt. Walter hat gerade frische Bockwurst gemacht und ich lasse mir zwei davon mit Senf und Brot gut schmecken. Die Nacht darf ich dort übernachten und lerne so nachmittags Pit kennen. Er lebt im Wohnmobil, arbeitet mit Klangschalen und hat ein Buch geschrieben: Happy Rosanna - Das Schwein, das kein Schwein mehr sein wollte.  
  
 Ich finde es immer sehr interessant, welche Geschichten oder welches Leben hinter den Gesichtern steht. Ja, das Leben ist nicht immer leicht, aber trotzdem sehr schön :)

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